Bodensee-Umrundung mit dem Faltboot
Nach der Besichtigung von Schaffhausen mit dem im Sommer mächtigen Rheinfall starteten wir die Umrundung am Bootshaus des Kanuclubs in Radolfzell. Als wir unser Gepäck sortiert und in wasserdichte Säcke gestopft hatten, mussten diese noch in dem eigentlich recht geräumigen Faltboot verstaut werden. Jetzt verstanden wir, die eigentliche Bedeutung des Begriffs: Gepäckfahrt! Nach zwei Stunden schweißtreibenden Packens querten wir den Zeller See und paddelten nach Wangen in den Untersee, von dort fuhren wir am Nachmittag mit dem Bus zum wunderschönen mittelalterlichen Stein am Rhein.
Der nächste Tag brachte uns durch den Seerhein nach Konstanz in den Bodensee bis nach Kreuzlingen, wieder in die Schweiz. Vorbei an schönen kleinen Städtchen und dem Fährhafen von Romanshorn landeten wir am dritten Tag bei zunehmendem Wind noch vor dem Regen neben dem Strandbad in Arbon am Campingplatz. Am nächsten Tag ließen wir Rorschach rechts liegen, genossen die Mittagspause am Rheinspitz, dem alten Mündungsgebiet des Rheins und mieteten einen Bootsliegeplatz im Yachthafen von Rohrspitz, direkt am Campingplatz.
Der fünfte Tag führte uns, vorbei an der neuen Rheinmündung, der Seebühne von Bregenz über den östlichsten Teil des Bodensees nach Lindau. Der gemütliche Campingplatz des KC-Lindau lud zu einem Tag Pause mit einem Abstecher auf den Pfänder ein. Vor dort hatten wir einen beeindruckenden Blick über den Bodensee und das heranziehende Unwetter. Zum Glück waren wir bei dem Sturm und dem Gewitter nicht auf dem See. Die Wassersportler werden durch Warnleuchten rund um den Bodensee vor den sommerlichen Unwettern rechtzeitig gewarnt.
Der nun folgende Uferstreifen war von prachtvollen Villen z. B. in Bad Schachen und Kirchen u.a. Wasserburg und Birnau geprägt. Zwischen den historischen Pfahlbauten in Unteruhlingen durften wir leider nicht paddeln. Am westlichen Ende des Überlingersees fanden wir in Ludwigshafen einen urtümlichen Campingplatz in direkter Nachbarschaft eines friedlichen Schwanenpaares. Auf der südlichen Seite vom Überlinger See kamen wir vom Zeltplatz in Litzelstetten zu Fuß auf die Insel Mainau und bestaunten am frühen Abend auf der nun fast leeren Blumeninsel die wunderschönen Anlagen.
Eine Lücke zwischen den großen Fährschiffen von Meersburg nach Konstanz abpassend konnten wir dann wieder die leichte Strömung des Seerheins nutzen und fuhren durch den Bruckgraben, der die Insel Reichenau vom Damm zum Festland trennt in den Gnadensee. Wir umrundeten die Insel Reichenau und wurden am letzten Abend unserer 12-tägigen Bodenseerundfahrt mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem herrlichen Vollmond in der Nacht belohnt.
Matthias