Diesmal war die Vorfreude besonders groß. Endlich konnten wir wieder an den Wildwasserkanal nach Sault Brenaz! Unsere traditionelle Osterfahrt nach Frankreich mussten wir coronabedingt zwei Jahre hintereinander absagen und auch in diesem Jahr war es nicht ganz einfach die Fahrt anzubieten. Wir mussten das Risiko eingehen, kurzfristig absagen oder vor Ort mit einer Erkrankung umgehen zu müssen. Zum Glück waren die Reisebeschränkungen dann aber rechtzeitig gelockert worden. Um das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren, hatten wir uns entschieden, dass sich alle Teilnehmer vor der Fahrt testen. Das Konzept war erfolgreich, denn Corona-Erkrankungen auf der Fahrt gab es keine. Es hatte aber leider zur Konsequenz, dass drei Jugendliche wegen eines positiven Tests kurzfristig nicht mitfahren konnten.
Nach dem gemeinsamen Packen am Freitagabend haben einige im Bootshaus übernachtet. Gemeinsam sind wir mit einer recht heterogenen Gruppe mit unseren zwei Bussen samt Anhängern und einigen privaten PKWs Samstag in der Früh um 5 Uhr gestartet. Das Wetter in Köln war in den Tagen zuvor noch sehr ungemütlich, nass und kalt und in der Eifel lag sogar noch Schnee und es schneite unterwegs dicke Flocken. Zum Glück waren die Straßen geräumt und je weiter wir gen Frankreich fuhren, umso wärmer wurde es. In Sault Brenaz wurden wir mit herrlichem Sonnenschein begrüßt. Die Sonne blieb uns die gesamte Woche treu – welch ein Glück- und wärmte die Luft nach den kalten Nächten recht schnell.
Es hatten sich sowohl von den Kindern wie auch von unseren erwachsenen Clubmitgliedern einige Anfänger für das erste Wildwassertraining im Jahr angemeldet. Unsere erfahrenen Jugendlichen freuten sich auf das Spielen in den Walzen und die anderen nutzten die unterschiedlichen Stellen im Kanal, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Dieter, Iain, Kieran und Matthias förderten die Anfänger und forderten die Fortgeschrittenen.
Alle gemeinsam freuten sich über die Geselligkeit in der Gruppe und die köstlichen Mahlzeiten. Die verschiedenen Kochgruppen übertrafen sich mit großartigen Menüs und leckeren Kreationen. Sie fanden jeden Nachmittag willige Helferinnen und Helfer, die Kartoffeln schälten und Gemüse putzten. Petra, die leider nach ihrer OP noch nicht paddeln konnte, kümmerte sich ums Drumherum, fotografierte, koordinierte die Einkäufe und sorgte mit dafür, dass fast alle Wünsche erfüllt wurden. Iain holte jeden Morgen knusprig frische Baguettes, Claudia und Robert wurden beim Holzsammeln unterstützt und sorgten zur Freude aller jeden Abend für ein stimmungsvolles Lagerfeuer.
Kieran bot ein Sicherheitstraining mit Wurfsäcken an und nach der Theorie und den Trockenübungen auf der Wiese mussten Schwimmer im Kanal mit dem Wurfsack gerettet werden. Das gezielte Werfen des Wurfsacks, um einen Schwimmer im fließenden Gewässer zu retten, das heißt an Land ziehen zu können, wurde geübt. Im Notfall muss der 1. Wurf passen! Das Schwimmen mit Neoprenanzug und Schwimmweste in der Strömung des ungefährlichen Kanals war für die Übenden ein zusätzlicher Spaß und selbst Victory, die erst in diesem Jahr schwimmen gelernt hate, traute sich mit Begleitung in die Strömung und war danach zurecht sehr stolz und froh darüber, sich dies getraut zu haben.
Von den Kindern und Jugendlichen haben Daniel und Simon sehr von dem Training profitiert. Sie waren vorher noch nie im Wildwasser gepaddelt und können nun ihr Boot kanten, in der Strömung traversieren und kommen ins Kehrwasser. Aber auch die Angst vor dem Kentern haben sie verloren und Simon hat sogar die Rolle unter schwierigen Bedingungen geschafft.
Die Erfolge bei den Erwachsenen reichen von: endlich mal wieder im Boot gesessen, über Kehrwasserfahren Steuerschläge in der Strömung und erfolgreiches Befahren schwieriger Stellen bis hin zum kenterfreien „Bezwingen“ des gesamten Kanals. Naturgemäß wurden auch Boote von anderen ausprobiert, Wünsche nach einem neuen Boot konkretisiert, aber auch festgestellt, dass das alte Boot doch noch am besten zu einem passt!
Mit dem gemeinsamen Besuch des schönen alten Städtchens Crémieu mit seiner beeindruckenden historischen Markthalle am Mittwochvormittag, legte die Gruppe eine Paddelpause in der Woche ein. Kinder und Jugendliche, die die Höhle noch nicht kannten, fuhren zur Grotte de la Balme. Durch den breiten Eingang mit der alten Kapelle führt der Rundweg über einen Kilometer durch die Tropfsteinhöhle. Neben den beeindruckenden Steinformationen und den teilweise sehr engen Gängen eines Labyrinthes sind Fledermäuse eine Attraktion der Höhle.
Am Freitagabend wurden dann die Hänger geladen, nachdem auch die letzten sich schweren Herzens vom Wasser getrennt hatten. Am Samstagmorgen halfen alle gemeinsam mit, die Zimmer und Gemeinschaftsräume aufzuräumen und zu putzen. Um 10 Uhr war alles blitzeblank! Auch die Rückfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, mal abgesehen von den Spritpreisen, die in diesem Jahr die Fahrtkosten deutlich erhöht haben. Gegen 20 Uhr war auch am Bootshaus das „Gerödel“ geschafft und eine schöne Woche zu Ende.
Matthias und Petra weitere Bilder findet Ihr in der Galerie!