Wie auch im letzten Jahr waren Planungen für eine Kanu-Freizeit in den Sommerferien nicht ganz einfach. Corona verlangte uns da immer noch einige Hürden ab, die uns davon abhielten, mit ungeimpften Jugendlichen ins nahe Österreich zu fahren. Aber irgendwo hin sollte eine Fahrt gehen, auch die Übernachtungen in Zelten sollten wieder stattfinden.
So wagten wir, Marcel, Darius und ich den Versuch, mit sieben Jugendlichen an die Isarwelle in Plattling (Bayern) zu fahren. Hier gab es keinen Campingplatz, kein W-LAN und für jedes Geschlecht nur eine Toilette und ein Waschbecken. Strom war auch nicht vorhanden, was die Nutzung von Handys zu einem kostbaren Gut machte.
Der Anhänger voll Spielbooten und zwei SUP’s sollte am letzten Schultag beladen werden, damit die Fahrt am frühen Samstagmorgen losgehen konnte. Leider waren die 70 km Baustelle (an einem Stück) auf dem Weg nach Plattling nicht sehr angenehm am ersten Ferientag. Aber Dank Google und einer Umleitung haben wir uns über eine Stunde Stillstand gespart und sind durch einsame Wiesen und Dörfer am späten Nachmittag an unser Ziel gekommen. Die zwei Bänke, ein Tisch und ein Falt-Pavillon waren schnell aufgebaut, ein kleiner Klapptisch für den Gaskocher ebenfalls. Danach musste sich jeder nur noch um sein Zelt kümmern und dem Gang zur Welle stand nichts mehr im Wege.
Bis auf Esta und Naya war diese Welle für alle anderen Neuland (beide sind im letzten Jahr auf den Deutschen Meisterschaften im Freestyle dort gewesen), und so staunten die anderen Jugendlichen nicht schlecht, als sie sahen, welche Tricks man in dieser Welle umsetzen kann.
Alle, auch Maya und ich wagten uns bereits am Samstag in die Welle, sogar die SUP’s blieben nicht lange an Land. Bei vielen konnten sich erste Erfolge im Umgang mit einer großen Welle und den kleinen Freestyle-Booten recht schnell sehen lassen.
Natürlich wurden auf den Wiesen auch alte und neue Bekannte aus anderen Vereinen begrüßt und das Können durch weiteres Fachwissen gefestigt. Für Naya und Esta war diese Fahrt eine weitere Möglichkeit, nach der langen Corona-Pause für die Deutschen Meisterschaften Ende Juli 2021 zu trainieren (Hierüber folgt ein gesonderter Artikel von Matthias).
Neben dem Spaß auf und an der Welle konnte eine kleine Gruppe Dank der Unterstützung von Darius (als Shuttle-Fahrer) auch den Schwarzen Regen mit Spielbooten und den SUP’s befahren. Die Landschaft war einfach ein Traum.
Natürlich haben Freestyler immer neue Ideen im Kopf, was man auf dem Wasser alles anstellen kann. Unter anderem fand so das „Windelschwimmen“ bei allen Jugendlichen einen großen Anklang. Mit Helm und Schwimmweste, diese aber wie eine Windel über die Beine gezogen, liefen unsere sieben Jugendlichen ein ganzes Stück die Isar hinauf, um mit dieser „Bekleidung“ durch die Welle zu schwimmen. Der Jubel der Gruppe war natürlich groß.
Am 07.07.2021 traten wir nach einer kurzen Paddeleinheit von Naya mittags den Rückweg an, ohne zu ahnen, dass die Wiese, auf der wir noch eben so schön übernachtet haben, bereits eine Woche später überflutet sein sollte.
Wir drei Betreuer haben die Tour sehr genossen und denken, dass das „Experiment“ ohne Strom und W-LAN recht gut gelungen ist.
Sylvia Daruwala