Steirische Salza Wildalpen 2024
Nach der Ausschreibung wurde sehr schnell klar, dass die Anmeldungen in diesem Jahr wieder mehr werden und unsere Möglichkeiten im Gruppenzelt und in den Bussen überfordern. Im Vorstand wurde beschlossen, die Freizeit mit einer gesonderten Gruppe der Erwachsenen unter Leitung von Andrea und Michael durchzuführen. Diese Gruppe konnte das zweite, kleinere Gruppenzelt, das wir im letzten Jahr angeschafft hatten, nutzen. Die Erwachsenen organisierten sich mit eigenen Autos und der Verein schaffte noch einen zusätzlichen Gaskocher und eine Bierzeltgarnitur an. Andrea buchte beim Campingplatzwart in Wildalpen eine entsprechend große Stellfläche für die Gruppenzelte und Wohnwagen und mehr Platz auf der Zeltwiese. Mit 13 Kindern, 6 jugendlichen Helfern und 9 erwachsenen Betreuern und Autofahrern war das Zelt der Jugendgruppe immer noch rappelvoll und die Erwachsenen waren mit Gästen zusätzlich mit 16 Personen vor Ort.
Die Vorbereitungen liefen gut, bei den Vorbesprechungen konnte geklärt werden, wer welches Vereinsboot ausleiht und was an Material benötigt wird. Für die Kinder organisierte Sylvia, dass die Paddeltaschen schon gepackt und das Material mit Namensschildern versehen waren. Ich stellte mit Ulrike das Material zusammen und gemeinsam mit Kieran gingen wir am Samstagnachmittag einkaufen. Das Missgeschick passierte beim allgemeinen Gewusel beim Packen. Wegen einer gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahme konnte ich in diesem Sommer weder Autofahren noch Paddeln, ich hatte mich aber trotzdem entschieden, die Freizeit als Leiter zu begleiten und Ulrike, Marcel und Kieran bei der Vorbereitung und Organisation unter die Arme zu greifen. Ich fuhr bei Franz im Wohnmobil mit und wir beide waren dann mit Unterstützung von Iain in der Lage das Versäumnis beim Beladen der Busse und Hänger zu beheben: Wir hatten zwei unserer Kisten mit Kochern und Küchenmaterial im Bootshaus auf dem Speicher vergessen. Ein Hoch auf die Hilfsbereitschaft von Iain, der uns mit den beiden Kisten, bis Hösbach im Spessart entgegenkam und wir von Regensburg aus nicht die gesamte Strecke zurück nach Köln fahren mussten. Als wir mit den Küchenutensilien etwa zwei Stunden später in Wildalpen ankamen, standen die Zelte schon und schnell war die Küche aufgebaut und das vorbereitete Essen fertig.
Die meisten der Kinder waren noch nicht auf einem Wildwasserfluss gepaddelt und unterschiedlich fit, Mattis einer der Kleinsten bewies seine Rollfähigkeit sofort auch auf der Salza andere waren entsprechend ihrer Paddelkünste vorsichtiger und stiegen lieber vor dem Abfall am Campingplatz aus. Durch den Einsatz der jugendlichen Helfer hatten wir immer eine optimale Betreuung auf dem Wasser. Kieran und Marcel organisierten vier feste Gruppen in denen mit den Kindern gepaddelt wurde. Florian v.H., Jonathan, Leander K. und Leander B. sowie unser Gast Patrick haben eine Übungsleiterausbildung und Esta ist für den nächsten Kurs angemeldet. Mir hat es viel Freude bereitet zu sehen, wie sich „unsere“ Jugend entwickelt hat und jetzt die neuen Kinder im Wildwasser auf dem Fluss begleitet und, fachlich gut ausgebildet, anleitet. Dank dem Support von mir und Ulrike auf dem Campingplatz und von Franz beim Shutteln konnte den Kindern immer einen für sie passenden Abschnitt auf der Salza zum Paddeln angeboten werden, ohne die anderen einzuschränken. Am Nachmittag war Zeit zum Spielen in den Wellen und Walzen direkt am Campingplatz oder auch für das Sammeln von Brennholz oder dem Aufspüren von Schlangen und Kröten. Mehrmals diente das einsam gelegene Waldschwimmbad vor Hinterwildalpen zur Erholung und Abkühlung. Selbst ein Fußweg von einer Stunde war unseren Kindern nicht zu mühsam, um ins beliebte Waldbad zu kommen. Wer sich auf dem Bach nicht ganz so sportlich präsentieren konnte, zeigte dann auf dem Zeltplatz als Entertainer seine Begabung...
Mit dem Wetter hatten wir Glück, wir konnten fast immer auch draußen essen, der notwendige Regen für die Befahrung des Hinterwildalpenbaches und den ersehnten höheren Wasserstand in der Salza kam durch zwei Gewitter am Nachmittag und in der Nacht. An der Stufe direkt am Campingplatz entwickelte sich nach einem Gewitterregen eine ansehnliche Welle, in der sich zu unseren Jugendlichen in ihren Freestyle Booten dann auch Lukas mit seinem alten RPM Max „gesellte“ und für seine Kerzen und Überschläge von uns Zuschauern mit Applaus belohnt wurde.
Dank Robert und seinen helfenden „Feuerteufelchen“ hatten wir jeden Abend ein Lagerfeuer an dem geklönten und diverse Lebensmittel geröstet, gebraten oder auch verkohlt wurden. Auch wenn einzelne Zelte mit ihren Reißverschlüssen den Belastungen und den Gewitterschauern nicht standgehalten haben, waren alle zufrieden und freuen sich schon auf den nächsten Wildwasserurlaub. Die Verbannung der Handys - bis auf zwei Stunden am Tag - ins „Handyhotel“ hat sich wieder bewährt und die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Gruppe und das Gruppengeschehen ermöglicht.
Das gemeinschaftliche Abschlussessen im Hotel Bergkristal in Wildalpen am Samstagabend, nachdem alles gepackt und alle geduscht waren, rundete wie immer eine schöne Paddelwoche in der Steiermark an und auf der steirischen Salza ab.
Matthias